Die Beratungsbranche im Wandel: Chancen und Risiken der technologischen Disruption

Ob Dampfmaschine, Mikroprozessoren oder Smartphones: Die Geschichte ist voll von sogenannten disruptiven Technologien. Was sie eint? Sie sind innovativ und bahnbrechend, stoppen aktuelle Entwicklungen und verdrängen Produkte oder gar ganze Marktteilnehmer. Mit anderen Worten: Sie verändern einfach alles. Und mit der fortschreitenden Digitalisierung und Ausbreitung von Technologie in allen Wirtschaftsbereichen wächst die Gefahr für Unternehmen, einfach abgehängt zu werden.

Kundenbedürfnisse ändern sich

Der Einzug von Technologie macht auch vor der Beratungsbranche keinen Halt. Schon längst hat die Digitalisierung einen großen Einfluss auf die Arbeitsweise von Beratern und verändert die Branche nachhaltig. In unserem Experten-Talk „The modern CFO“ (Expert-Talk: The Modern CFO - On-demand | LucaNet) vom LucaNet-Partnertag 2021 beschreibt Sebastian Hartmann, Chief Technology Strategist bei KPMG, wie dieser Wandel für Beratungsgesellschaften konkret aussieht: „Der Umbruch findet bereits statt, ist aber möglicherweise noch nicht allgemein sichtbar oder wird erkannt. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass ich vor nicht einmal sieben Jahren Big-Data-Analytics-Projekte an DAX-Unternehmen verkauft habe, und wenn ich mir den Verkauf dieser Projekte heute anschaue, sind sie praktisch von der Bildfläche verschwunden. Sie wurden komplett automatisiert.

Als Ursachen dieses Umbruchs nennt Hartmann zum einen die sich wandelnden Kundenbedürfnisse: „Unsere Kunden sind heute viel klüger, es gibt einen viel besseren Zugang zu Wissen und Methoden, sodass es beim Kunden oft ein viel klareres Bild gibt und die Kunden konkret wissen wollen, wohin die Reise geht, was wir auf den Tisch bringen und wie die endgültige Lösung aussehen könnte.

Der Einfluss von Technologie auf das Geschäftsmodell

Zum anderen habe die generelle Weiterentwicklung von Technologie einen enormen Einfluss auf die Beratungsbranche: „Mit dem Einsatz von Technologie ändert sich das Geschäftsmodell, sodass wir nicht mehr nur über den Verkauf der Stunden sprechen, sondern über Smart Managed Services, Knowledge as a Service, Business Processes as a Service, sogar Software as a Service oder andere Formen und plattformbasierte Modelle.“ Überhaupt gehe es nicht mehr so sehr darum, „ein paar kluge Leute zu verkaufen, sondern Lösungen zu liefern“, fasst Hartmann zusammen.

Neue Wettbewerber drängen auf den Markt

Doch nicht nur die Branche an sich befindet sich im Wandel, auch die Wettbewerber verändern sich. Immer mehr Beratungsarbeit wie Data Services, Softwareimplementierung oder Technologieberatung wird inzwischen von den Anbietern selbst übernommen. „Sehr oft gibt es eine etablierte Industrie und dazu alternative Industrien, die darunter oder daneben wachsen. In unserem Fall sind es Technologieanbieter, die diese Rolle spielen, oder Anbieter, die aus dem Technologiebereich in das Dienstleistungsgeschäft hineingewachsen sind“, so Hartmann. Und genau hier lauert das Risiko, den Anschluss zu verlieren. Es reicht nicht mehr aus, nur nach links und rechts zu schauen.

Der Blick über den berühmten Tellerrand ist hier mehr denn je gefordert. Technologieanbieter mit Beratungsleistungen müssen gleichermaßen als Konkurrenz gesehen werden, wie andere Beratungsfirmen auch, mahnt CTS Hartmann: „Man hat also eine Menge Konkurrenz, die man vielleicht traditionell nicht als Konkurrenz sieht, weil es früher Kunden oder Allianzpartner waren, die aber tatsächlich in unseren Marktraum eindringt.“ Die Schlussfolgerung daraus lautet, wer die neue Konkurrenz nicht schnell genug (an-)erkennt und ihr mit einem klaren Konzept gegenübertritt, wird auf lange Sicht die Kunden mit technologiebezogenen Bedürfnissen an die aufstrebende Riege von Technologieanbietern verlieren.

Technologie und Digitalisierung als Chance erkennen

So groß die Herausforderungen auch sein mögen – geschickt genutzt, bietet sich den Beratungshäusern hier eine riesige Chance. Z. B. durch neue Angebotsmodelle im Rahmen der Digitalisierung: „Ein ganz klarer Pluspunkt ist, dass uns das zum ersten Mal von den Beschränkungen des Zeit- und Materialmodells befreit, das einfach nicht sehr gut skalierbar ist. Wenn jeder zusätzliche Euro, den man verdienen will, davon abhängt, wie viel Personalkapazität man hat, gibt es klare Grenzen dafür, wie stark man wachsen kann. Mit dem Einsatz von Technologie ändert sich das“, erläutert Hartmann.

Mit der Integration von Technologie in das Service-Portfolio können Beratungsfirmen die angebotenen Leistungen zum ersten Mal deutlich besser skalieren, die internen Kosten senken und ein pauschales Preisschild an bestimmte Leistungen hängen – und so die Transparenz für die Kunden erhöhen. Neue Technologien versprechen also enorme Potenziale für die Branche. Die zentrale Herausforderung der nächsten Jahre wird sein, diese effektiv zu realisieren.

Kooperationen mit Technologieanbietern werden immer wichtiger

Ein entscheidender Schritt für den Erfolg sind Kooperationen mit Technologieanbietern. Ob Cloud-Hosting, Software oder Systemintegration: Technologieanbieter haben viele Gesichter. Deshalb ist eine breit gestreute und stark ausgebaute Partnerlandschaft umso wichtiger für Beratungsunternehmen, denn sie ebnet den Weg für eine volle Ausschöpfung von technologischem Potenzial. Auch Hartmann sieht hierin eine Chance, die „viel Wachstum und komplementäre Möglichkeiten für beide Seiten verspricht.

Große Beratungshäuser weisen schon jetzt eine Vielzahl von Kooperationen mit Technologieanbietern aller Bereiche auf. Tendenz steigend. Hartmann nennt in diesem Zusammenhang auch gleich die Kriterien, die eine Software mitbringen muss, um eine Kooperation erfolgreich zu machen: „Es ist wichtig, darüber nachzudenken, wie Skalierbarkeit erzielt und die Software schnell bereitgestellt werden kann. Die natürliche Wahl fällt auf eine cloudbasierte, skalierfähige SAAS-Lösung.

KPMG arbeitet im Bereich Financial Intelligence mit LucaNet als Top-Technologiespezialist und Anbieter von cloudbasierter Software zusammen. Die Stärken dieser Partnerschaft, die derzeit in Österreich und Deutschland besteht, beruhen auf der Fähigkeit der beiden Unternehmen, komplexe Herausforderungen im Finanzbereich gemeinsam zu lösen.

Flexibles Partnerprogramm für maximalen Erfolg

Als Software-Provider öffnet LucaNet Beratungsfirmen den Zugang in die Welt der digitalen Finanzlösungen und hilft so den technologischen Wandel mitzugestalten. Mit unserem maßgeschneiderten Partnerprogramm bieten wir verschiedene Formen der Zusammenarbeit – vom reinen Empfehlungsprogramm bis hin zur globalen Youniversal Partnerschaft. Unser Vorteil? LucaNet ist schnell implementiert, benötigt keine technischen Vorkenntnisse und damit auch kein langwieriges Training. Mit uns an Ihrer Seite können Sie zukünftig Finanzberatung auf digitaler Ebene anbieten, Softwareimplementierungen durchführen oder Ihr Technologie-Portfolio erweitern – und runden so Ihr Beratungsspektrum perfekt ab.

Ausblick

Bereits heute schon ist ersichtlich: Technologien werden im Kontext der Digitalisierung einen immer höheren Stellenwert in der Beratungsbranche einnehmen, Kundenbedürfnisse und Dienstleistungen werden sich verändern, ebenso die Marktteilnehmer und das Berufsbild. Dieser Trend lässt sich auch an der bevorstehenden Ausweitung der ESG-Nachhaltigkeitsberichterstattung in der EU ablesen:

  • Die erhebliche Erweiterung der Berichtspflicht durch die erwartete Richtlinie der Europäischen Kommission zur Nachhaltigkeitsberichtserstattung von Unternehmen (CSRD) wird neue Beratungsleistungen mit sich bringen
  • So wird beispielsweise eine externe Prüfung von Nachhaltigkeitsinformationen erforderlich sein
  • Durch die Forderung nach digitalen und maschinenlesbaren Nachhaltigkeitsberichten werden zudem neue Technologieangebote auf den Markt gerufen
  • Auch hier wird zukünftig ein Zusammenspiel von intelligenten Softwarelösungen und fachlicher Expertise zur Erfüllung der Kundenbedürfnisse unumgänglich sein

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