Agiles Controlling: Herausforderungen und Chancen für Unternehmen

Agiles Controlling ist ein Begriff, der vielen Unternehmen bekannt sein sollte – aber was bedeutet dieser eigentlich? Und welche Auswirkungen hat Agilität auf die Arbeitsweise von ControllerInnen und Abwicklung von Finanzprozessen? Diese Themen und viele weitere behandeln wir in diesem Blogbeitrag!

Was bedeutet Agilität?

Um agiles Controlling zu verstehen, sollte erst der Begriff der Agilität geklärt werden. Schlägt man den Begriff in Gablers Wirtschaftslexikon nach, ergibt sich folgende allgemeingültige Definition:

Agilität ist die Gewandtheit, Wendigkeit oder Beweglichkeit von Organisationen und Personen bzw. in Strukturen und Prozessen. Man reagiert flexibel auf unvorhergesehene Ereignisse und neue Anforderungen. Man ist, etwa in Bezug auf Veränderungen, nicht nur reaktiv, sondern auch proaktiv.

Zusammengefasst zeichnet sich Agilität durch die Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit von Strukturen und Prozessen aus. Die Idee des agilen Arbeitens gibt es bereits seit den 50er Jahren, woraus sich drei unterschiedliche Entwicklungsschritte bildeten. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts findet sich Agilität in der agilen Softwareentwicklung wieder, welche die Basis für das agile Controlling bildet.

Agile Softwareentwicklung einfach erklärt

Bei der agilen Softwareentwicklung werden Projekte in verschiedenen Phasen unterteilt, wobei sich in regelmäßigen Meetings über neue Anforderungen oder Aufgaben ausgetauscht wird. Der KundInnenfokus spielt dabei eine große Rolle, denn das Ziel ist es den KundInnen durch die regelmäßigen Meetings frühzeitig Ergebnisse zu präsentieren, damit zeitnah Feedback eingeholt werden kann. Dadurch wird die Arbeitsweise kontinuierlich verbessert.

Eine Grundlage für die agile Softwareentwicklung bildet das sogenannte Manifesto for Agile Software Development. Es wird festgelegt, wie die Entwicklung von bspw. Finanzsoftware gestaltet werden sollte, damit sie als agil bezeichnet werden kann und demnach die geforderten Vorteile tatsächlich zum Tragen kommen.

Was ist agiles Controlling?

Versteht man die Begriffe Agilität und agile Softwareentwicklung, fällt auch die Erklärung von agilem Controlling nicht schwer. Demnach versucht agiles Controlling sich aus erstarrten Prozessen zu befreien und zielt dabei auf eine schnelle und kundenorientierte Produktentwicklung ab. Der Kunde im Bereich Controlling wird zumeist von der Geschäftsführung dargestellt. Da es die Hauptaufgabe des Controlling ist, Unternehmensbereiche zu steuern und zu planen, ist das Ziel des agilen Controllings der Finanzplanung und Steuerung mehr Flexibilität zu geben.

Wie hilft mir agiles Controlling im Arbeitsalltag?

Die Einführung des agilen Controllings wirkt sich positiv auf das Finanzreporting aus. Zumeist ist das Reporting eine routinierte und standardisierte Aufgabe – durch Agilität können kurzfristig veränderte Elemente besser berücksichtigt und integriert werden, was sich positiv auf die Genauigkeit des Finanzreporting auswirkt.

Ein Beispiel dafür ist die Konzeption einer Reporting- App, um näher an den internen Bereichen zu sein. Mit dieser App kann der Bedarf schneller ermittelt und Änderungen schneller angepasst werden. Da mit ständigen Änderungen gerechnet werden muss, sind dynamische Prozesse essenziell.

Agiles Controlling in Zeiten von Corona

Agiles Controlling sollte insbesondere in Zeiten von Corona verstärkt eingesetzt werden. Das Coronavirus überraschte zahlreiche ControllerInnen in ihrem Arbeitsalltag, denn einige Arbeitsverhältnisse mussten beendet werden. Es gab keinen laufenden Betrieb und einige Finanzplanungen sind nicht aufgegangen. Besonders in dieser Zeit ist vielen Finanzteams bewusst geworden, wie wichtig die Flexibilität in Prozessen ist. Daher ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt für die Einführung eines agilen Controllings. 

Herausforderungen und Chancen für ControllerInnen

Durch agile Methoden, wie zum Beispiel „Scrum“ oder “Kanban“ werden alle ein bis vier Wochen neue Ziele festgesetzt. Dadurch lernen ControllerInnen besser auf Veränderungen zu reagieren.

Agile Methoden fördern besonders die Zusammenarbeit innerhalb des Controlling-Teams, da die Arbeitsergebnisse in regelmäßig geplanten Meetings betrachtet werden und gegebenenfalls neue Anforderungen hinzugefügt werden. Der große Vorteil des agilen Arbeitens ist die Neupriorisierung der Anforderungen und Aufgaben in den regelmäßigen Meetings. Durch den kontinuierlichen Austausch wird die Kommunikation im Team verbessert.

Mit den Änderungen in den Strukturen durch Agilität, wie zum Beispiel in den Arbeitsabläufen, muss sich das Team umstrukturieren, denn eine kleinteilige Planung wird entfallen, um sowohl reaktiv als auch proaktiv handeln zu können. Stattdessen muss das Controlling andere Unternehmensabteilungen mit unterjährigen Zielen unterstützen, die nicht nur im Vorhinein einer Jahresplanung definiert wurden, was eine Herausforderung für ControllerInnen darstellt.

Zusammenfassung: Wie kann ich agiles Controlling in meinem Unternehmen einführen?

Um Agilität in Unternehmen effektiv implementieren zu können, muss bereits ein Grundgerüst in der Unternehmensstruktur bestehen. Das bedeutet, dass andere Unternehmensabteilungen schon Agilität anwenden, damit die Implementierung des agilen Controllings reibungslos verlaufen kann – dies birgt selbstverständlich Herausforderungen. Jedoch lohnt es sich die Implementierung eines agilen Controllings anzustreben, denn durch eine vollgeführte agile Arbeitsweise sind Projekte schneller und gewinnbringender am Markt.

Eine professionelle Financial Performance Management (FPM) Softwarelösung hilft dabei, die Finanzplanung und das Reporting agil zu gestalten. Wie agiles Controlling mit einer flexiblen Software umgesetzt werden kann, lesen Sie auf unserer Detailseite:

FPM-Softwarelösung

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