Wie LucaNet die Corona-Krise meistert – Interview mit Vorstand Dominik Duchon

Juliane Batliner, Corona, | 5 min. Lesezeit

Die Corona-Pandemie stellt viele Unternehmen auf der ganzen Welt vor enorme Herausforderungen. Dominik Duchon, CSO bei LucaNet, gibt Einblicke wie LucaNet den Umgang mit der Corona-Krise bewältigt, welche Chancen er in der Krise sieht und wie die LucaNet-Mitarbeiter mit dem Homeoffice zurechtkommen.

Wie die Corona-Krise die Arbeit bei LucaNet beeinflusst

Hallo Dominik, wie geht’s Dir und wo steckst Du gerade?
Ich bin zuhause in München. Ich habe das Zimmer meines Sohnes übernommen. Mir geht es so weit gut, von Langeweile kann bei mir keine Rede sein. Die Situation insgesamt ist natürlich etwas belastend. 

Wir haben alle die erste Woche Homeoffice hinter uns – wie hast Du die Situation erlebt?
Ich glaube, ich habe noch nie so viel telefoniert wie in der vergangenen Woche. Ich telefoniere grundsätzlich schon viel und stimme mich eng ab, aber die letzten Tage waren extremer als sonst. Mit unseren Tochtergesellschaften, mit Kolleginnen und Kollegen aus der AG und natürlich mit meinen Kollegen aus dem Vorstand, Oliver Schmitz und Rolf-Jürgen Moll, haben die Drähte geglüht.

Wie empfindest Du die Stimmung bei LucaNet?
Ich bin ehrlich beeindruckt, wie positiv die Stimmung ist. Wie die Situation angenommen wird, wie ein Zusammenrücken stattfindet und eine Jetzt-erst-recht-Stimmung aufkommt. Es sprießen wahnsinnig kreative Ideen, wie unsere Kudos Wall oder neue Social Events. Kaffeepausen werden virtuell abgehalten, auch zum Cocktail haben sich schon einige online getroffen. Ich finde das großartig und beeindruckend.

Die Vorteile eines digitalen Business-Modells

Unsere Mitarbeiter und Kunden möchten natürlich gerne wissen, wo wir derzeit als Unternehmen stehen und worauf wir uns einstellen sollten. Kannst Du uns eine Einschätzung dazu geben?
Zunächst sei gesagt, wie glücklich wir uns mit unserem Business-Modell schätzen dürfen. Wir können unsere komplette Wertschöpfungskette digital darstellen und sind nicht auf irgendwelche Lieferungen aus anderen Ländern angewiesen oder auf Lieferketten, die durch die Krise unterbrochen sind. Hinzukommt, dass wir einen guten Block an wiederkehrenden Umsätzen durch unsere Wartung, Hosting und durch SaaS haben und zudem viele wirtschaftlich erfolgreiche Jahre hatten.

Aber natürlich bleibt auch LucaNet von der wirtschaftlichen Unsicherheit nicht verschont. Sie ist allgegenwärtig und wenn Unternehmen Investitionsentscheidungen verschieben, dann bekommen wir das zu spüren. Deshalb müssen wir wöchentlich, ja täglich schauen, wie wir damit umgehen. Und flexibel bleiben. Wir sind uns aber sicher, dass wir alles gut überstehen werden, und weiterhin mit gewohnter Qualität für unsere Kunden da sind.

LucaNet hat 9 Auslandsgesellschaften. Wie sind dort Stimmung und Lage?
Ganz unterschiedlich. Unsere chinesischen Kollegen, die es ja als allererstes getroffen hat, fangen gerade wieder an zu arbeiten. Sie sind seit letzter Woche wieder im Büro und positiv optimistisch, dass ab April das Geschäft wieder richtig losgeht. Auch in China hat es viele kleine und mittlere Unternehmen getroffen. Zu unserer Zielgruppe gehören jedoch hauptsächlich größere Unternehmen und denen geht es noch ganz gut, sodass ein vorsichtiger Optimismus sicher nicht ganz falsch ist.

In Singapur sieht es ganz anders aus. Es scheint, als ob das Land die Situation sehr gut gemeistert hat. Allerdings gibt es dort ein Einreise- und Ausreiseverbot, sodass unsere Kolleginnen und Kollegen keine Geschäfte in Malaysia, wo sie üblicherweise sehr viel zu tun haben, machen können. Aber innerhalb Singapurs ist das Arbeiten relativ normal.

In Frankreich, Spanien, UK und den USA herrscht gerade ein ziemlicher Stillstand. Da ist es unisono so, dass die begonnenen Projekte gut remote zu Ende geführt werden können, aber Investitionsentscheidungen aktuell selten gefällt werden. In Deutschland, Österreich, Schweiz und auch den Niederlanden läuft es im Moment ein bisschen besser. Der März lief gut, aber natürlich spüren wir die Unsicherheit.

Insgesamt kommen weniger Anfragen für Präsentationstermine rein und Investitionsentscheidungen werden derzeit gerne verschoben. Umso mehr freuen wir uns natürlich über einzelne Lichtblicke. Wenn z. B. Unternehmen sich beispielsweise früher entscheiden als geplant, weil sie einfach jetzt die Zeit dafür haben – wie gerade in Frankreich geschehen. Oder Unternehmen sich gerade wegen der Krise für LucaNet entscheiden, weil sie in dieser unsicheren Zeit eine zuverlässige Finanzsoftware im Haus wissen wollen, die ihnen valide Daten liefert.

Die Chancen in der Corona-Krise

Bietet die Corona-Krise denn auch Chancen für LucaNet?
Ja, definitiv. Zuerst einmal machen mir viele Dinge Mut. Wir haben ein starkes Team, alle halten zusammen, wir können uns aufeinander verlassen. Jeder nimmt die Herausforderung an und versucht das Beste daraus zu machen und produktiv zu arbeiten. Der LucaNet-Spirit ist extrem zu spüren und auch die Reaktionen, die wir im Vorstand erfahren, sind toll. Wir erleben eine große Solidarität.

Auch glaube ich fest daran, dass die aktuelle Situation eine Chance für uns als Unternehmen ist. Wir können die Zeit nutzen, um Aufgaben, die aufgrund unserer rasanten Organisationsentwicklung und unserer Internationalisierung der letzten 5 Jahre entstanden sind, stärker anzugehen. Z. B. indem wir unsere Tools und Prozesse glattziehen, Support-Strukturen für Kunden und Partner überdenken, neue Fortbildungsformate entwickeln, unser Knowledge-Management ausbauen, unser CRM aufräumen oder auch neue Kommunikationsstrategien erarbeiten. Außerdem sind wir sowieso immer mit Hochdruck dabei, unsere Produkte weiterzuentwickeln.  

Ich bin überzeugt, dass wir wirklich richtig gestärkt aus der Krise herausgehen und sie wahrscheinlich besser bewerkstelligen als der ein oder andere Konkurrent. Was einfach an dem wahnsinnig guten Zusammenhalt in den Teams, im ganzen Unternehmen liegt. Hier zeigt sich, wie wertvoll eine gute Unternehmenskultur ist, die auf Vertrauen und Wertschätzung basiert. Dafür möchte ich an dieser Stelle allen Mitarbeitern danken!

Hast du einen Tipp für das Homeoffice? Wie schaffst Du es, Dich bei Laune zu halten und gleichzeitig produktiv zu bleiben?
Ganz wichtig ist es, in Bewegung zu bleiben, also nicht nur am Schreibtisch oder auf der Couch zu sitzen. Ich gehe spazieren oder mache zwischendurch mal Liegestützen, wenn ich unruhig werde und merke, mir fehlt ein Ausgleich.

Unser ehemaliger Aufsichtsrat Christoph Freichel hat mir mal erzählt, dass er sich jeden Tag mit einer Kleinigkeit belohnt. Sei es ein gutes Glas Wein, ein schönes Buch, das man sich kauft oder etwas Leckeres, das man isst. Sich einfach bewusst jeden Tag mit irgendeiner Kleinigkeit belohnen – das finde ich einen schönen Ansatz und das versuche ich mir gerade jetzt noch mal bewusster zu machen.

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